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Die Anden
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Das Konzept

Als ich als Student das erste Mal meinen Rucksack packte und mein in Nachtschichten im Glaswerk mühsam gespartes Geld in ein Flugticket nach Santiago de Chile investierte, ahnte ich nicht, dass diese allererste Reise in die Bergwelt Südamerikas der Beginn einer großen Leidenschaft werden sollte, die mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. Ich sah die riesigen weißen Nevados und bewunderte ihre Schönheit und Erhabenheit. Ich war unterwegs zu deren Füßen in den warmen und fruchtbaren Tälern, wo die Indigenas das Andengetreide Quinoa anbauen, und bunte Kolibris von Blüte zu Blüte schwirren. Genau so hatte ich mir die Anden in meinen Träumen vorgestellt!

Fünfzehn Jahre nach meiner ersten Rucksacktour hatte ich die Anden in großen Teilen kennen lernen dürfen. Immer wieder hatte ich die meisten ihrer Staaten auf einzelnen Reisen besucht.

Aber eine Idee lies mich nicht los:

Wie würde es sein, den kompletten Gebirgszug der Länge nach zu bereisen? Dabei die Landschaften, Berge, Natur und Bevölkerung zu erleben und in meinen Bildern und Videofilmen zu dokumentieren? Im September 2010 war es so weit: Ich startete mein Projekt. Insgesamt über sieben Jahre hinweg war ich voller Begeisterung und Elan im Westen Südamerikas unterwegs und versuchte – mit verschiedensten Kameras und Videosystemen – zwischen Pico Humboldt und Kap Hoorn ein weitgehend umfassendes Bild dieser Bergregion der Erde zu erstellen.

Letztlich unternahm ich 15 mehrmonatige Reisen mit oftmals anstrengenden und schwierigen Expeditionen in die entlegendsten Winkel der Kordilleren, die jedoch alle auf ihre Art lohnend waren und die ich nicht missen möchte. Wenn die Klimabedingungen keine wirklich gute Fotografie zuließen, so besuchte ich einige Orte immer wieder, bis ich mit meinem Bild- und Videomaterial zufrieden war. Meist war ich mit einem Assistenten unterwegs – bisweilen aber zog ich auch alleine los, offen für alles, was mich erwarten würde.

Obwohl manche Täler der Anden dicht besiedelt sind, war ich schnell – so bald ich die habitablen Zonen verlassen hatte und auf meine Expeditionen aufbrach – komplett allein. Manch einer mag dies als bedrohlich oder gefährlich empfinden, für mich jedoch waren dies die einprägsamsten Reisen. Immer dabei selbstverständlich meine Kameras. Die Freude daran, Bilder zu machen, die so noch niemand gesehen hatte, ließ mich die Sechstausender besteigen und tagelang durch wilde abgelegene Schluchten wandern.

Letztlich habe ich auf all meinen vielen Reisen über 70 Stunden an Videomaterial (ein großer Teil davon in 4K), mehr 35.000 Fotografien und einen ganze Sack voller Geschichten gesammelt.

Das Projekt „Die Anden – Längs durch Südamerika“, auf das ich nun mit Stolz zurückblicke und dessen abschließende Produktionsarbeiten mich fast ein Jahr beschäftigten, umfasst eine abendfüllende Live-Multivision, einen opulenten Bildband, eine DVD und eine fulminante Fotoausstellung.